Trotz wirklich grauslichen Wetters – naß und kalt – haben sich heute rund zwanzig wackere GenossInnen vor dem Sitz der Firma Seamox GmbH in Transdanubien versammelt, um dagegen zu protestieren, daß die Gehälter unseres spanischen Genossen weiterhin ausstehen. So sind wir also in einem Wohngebiet in Kaisermühlen mit hohen Neubauten zwischen Autobahn und Neuer Donau gestanden, lustiger Weise gleich neben einer Polizei-Station, denn dort ist der Firmensitz. Im Gepäck schwarz-roten Fahnen, Schilder und Transparente, um den Firmenchef und die PassantentInnen über den Grund unseres Unmuts zu informieren. Redebeiträge wechselten sich mit Musik, Gesang und Sprechchören ab.
Während den zirka eineinhalb Stunden, die wir präsent gewesen sind, hat sich weder wer von der Firma zu erkennen gegeben, noch das Gespräch mit uns gesucht. Im Gegenteil: Am Ende hat uns ein Polizist darüber informiert, daß der Firmenchef Anzeige gegen uns erstattet habe, da er sich von uns bedroht fühle. Auch die Aufklärung des Polizisten ihm gegenüber, daß es in Österreich die Versammlungsfreiheit gibt, habe ihn nicht davon abgehalten. Da diese Anzeige offensichtlich jeglicher Grundlage entbehrt, halten wir sie für einen Schuß ins eigene Knie der Firma Seamox. Wir betrachten sie auch als gute Rückmeldung, daß unsere Nachricht, daß die Gehälter gezahlt werden müssen, bei der Firma angekommen ist und ernst genommen wird.
Sollte unser Genosse aus Spanien dennoch in den nächsten Tagen keine Gehaltszahlung und keine ordentliche Anmeldung bei der Sozialversicherung bekommen, werden wir zum nächsten Subunternehmen, das seine Arbeitskraft vermittelt hat, gehen.
Wir sehen uns auf der Straße!
Hoch die internationale Solidarität!